Pierre Schaeffer: Étude aux chemins de fer | Song-Factsheet

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Song «Étude aux chemins de fer» von Pierre Schaeffer.

Fakten

Veröffentlichungsdaten: 1990 (Album Comp.), 1948 (Werk)
Label: INA-GRM INA C 1006/7/8/9
Songwriter Pierre Schaeffer
Produktion: Pierre Schaeffer
Genre: Akademica - Elektronische-Musik - Konkrete-Musik

Annotationen

Pierre Schaeffers «Étude aux Chemins de Fer» von 1948 ist ein wegweisendes Werk der konkreten Musik (franz. «musique concrète»). Das Stück besteht aus Tonbandaufnahmen von Zuggeräuschen, die technisch manipuliert sind. Tonbandschleifen («Looping»), Schnitttechnik («Splicing») und Geschwindigkeitsmanipulation («pitch shifting») haben die Aufnahmen verändert und eine reichhaltige und neuartige Klanglandschaft geschaffen.
Die «musique concrète» revolutionierte das Wesen und die Komposition von Musik. Konkrete Musik besteht in ihren besten momenten aus reinem Klang. Die traditionellen Parameter wie Melodie, Harmonie und Rhythmus sind sekundär. (Man muss aber bedenken, dass man auch traditionelle Musik mit den Methoden der «musique concrète» bearbeiten kann.)
«Musique concrète» zeigte einen neuen Weg der Komposition auf. Statt wie bisher Noten auf Papier zu schreiben, konnten nun Klänge auf ein Tonband aufgezeichnet werden. Damit rückt die Musik näher an die avantgardistische Filmkunst heran.
Das Stück beginnt mit einem langsamen, rhythmischen Muster von Eisenbahnrädern, die auf die Gleise klicken. Zu diesem Muster gesellen sich nach und nach weitere Geräusche, darunter das Rumpeln der Lokomotive, das Zischen von Dampf und das Klappern von Signalen. In der fortgeschrittenen Komposition werden die Aufnahmen schneller geschnitten, was den Klang stellenweise vom verursachenden Gegenstand zu lösen vermag. In diesen Momenten wird er absolut, mehr Studie («étude») als Eisenbahn («chemin de fer»).

Personen und Querverweise


Pierre Schaeffer
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