Kurt Weill & Lotte Lenya & Wilhelm Brückner-Rüggeberg: Die Dreigroschenoper / The Threepenny Opera / L'opéra de quat'sous | Release-Factsheet

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Release «Die Dreigroschenoper / The Threepenny Opera / L'opéra de quat'sous» von Kurt Weill & Lotte Lenya & Wilhelm Brückner-Rüggeberg.

Fakten

Veröffentlichungsdaten: 1990 10 25 (Ed.), 1928 (Werk), 1958 11 11 (Rec.)
Label: CBS MK 42637
Produktion:
Genre: Europeana - Schlager - Kabarett-Schlager

Annotationen

In Deutschland hatte das Genre noch keinen Namen: Das Stück war lediglich ein «Theaterstück mit Musik». «Die Dreigroschenoper» kommt praktisch zeitgleich mit Show Boat, dem ersten amerikanischen Musical heraus. Man kann es, trotz vieler europäischer Elemente, durchaus dem Musical zurechnen. Es war auch am Brodway sehr erfolgreich. Vielleicht wäre es eine Alternative, es als expressionistische Operette mit Elementen des Weimarer Kabaretts zu bezeichnen.
Eine Liebesgeschichte, die im Falschen spielt, da, wo es laut dem Philosophen Theodor W. Adorno kein richtiges Leben geben kann (siehe Minima Moralia). Die Welt steht Kopf: Das Drama zeigt nicht den Aufstieg und Fall von Königen, sondern den Fall des Bettlers Mackie Messer, der aber kurz vor seiner Hinrichtung vom Polizeichef wundersam absurd gerettet und in den Adelsstand erhoben wird. Das Drama schwankt zwischen sozialistischem Lehrstück und Schmierenkomödie. Das Lehrstück zeigt, dass auch die Aussenseiter der Gesellschaft sich rational verhalten. Jonathan Peachum, zum Beispiel, das Oberhaupt der Bettlermafia, wird als ein Unternehmer gezeigt, der mit allen Mitteln arbeitet, um die Herzen der Menschen zu rühren und seine Bettler funktional zu optimieren. Die Schmierenkomödie zeigt sich beispielsweise an den billigen Fantasien am Ende oder in der Ballade der Seeräuber Jenny, sowie an der omnipräsenten Verspottung von Stilelementen der Oper, im Eifersuchtsduett oder in der Moritat von Mackie Messer, in der die Silben aufs Hässlichste verzogen werden.
Die Geschichte spielt im viktorianischen London, in Soho. Die literarische Vorlage ist die 1728 uraufgeführte «The Beggar’s Opera» von John Gay, einem Autor im Umfeld von Jonathan Swift.
Entstehungsgeschichte
Neben Brecht und Weill war Elisabeth Hauptmann für die Dreigroschenoper lebenswichtig: Sie hat Brecht den Stoff vorgeschlagen und sie hat das Stück übertragen. Bei der Uraufführung 200 Jahre nach der Premiere von Gays Original am 31. August 1928 im Theater am Schiffbauerdamm (später das Berliner Ensemble) wurde Hauptmann noch als Mitautorin genannt. Später ging sie verloren. In neuerer Zeit muss sie wieder als Autorin mitgenant werden.

Personen und Querverweise


Kurt Weill
Lotte Lenya
Wilhelm Brückner-Rüggeberg

Trackliste

1. Ouvertüre (Kurt Weill) - 2:01 2. Akt I. Die Moritat von Mackie Messer - 3:11 3. Akt I. Der Morgenchoral des Peachum - 1:14 4. Akt I. Anstatt-Dass Song - 1:51 5. Akt I. Hochzeitslied für ärmere Leute - 1:26 6. Akt I. Kanonensong - 2:20 7. Akt I. Liebeslied - 1:55 8. Akt I. Der Song von Nein und Ja (Barbara-Song) - 4:46 9. Akt I. Die Unsicherheit menschlicher Verhältnisse - 4:02 10. Akt II. Der Pferdestall - 0:57 11. Akt II. Pollys Abschiedslied - 1:52 12. Akt II. Zwischenspiel (Kurt Weill) - 0:29 13. Akt II. Die Ballade von der sexuellen Hörigkeit - 3:43 14. Akt II. Die Seeräuber-Jenny oder Träume eines Küchenmädchens - 4:23 15. Akt II. Die Zuhälterballade - 4:38 16. Akt II. Die Ballade vom angenehmen Leben - 2:32 17. Akt II. Das Eifersuchtsduett - 2:31 18. Akt II. Kampf um das Eigentum - 2:07 19. Akt II. Ballade über die Frage: "Wovon lebt der Mensch?" - 4:03 20. Akt III. Das Lied von der Unzulänglichkeit - 2:15 21. Akt III. Salomon-Song - 3:37 22. Akt III. Ruf aus der Gruft - 0:53 23. Akt III. Ballade in der Macheath jedermann Abbitte leistet - 4:06 24. Akt III. Der reitende Bote - 5:02 25. Akt III. Dreigroschen-Finale - 1:07 26. Akt III. Die Schluss-Strophen der Moritat - 1:24 *Alle Tracks: Kurt Weill (Musik) und Bertold Brecht (Lyrics).