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Song «Vienna» von Ultravox.
Fakten
Veröffentlichungsdaten: 1980 07 11 (Album), 1981 01 (Single)
Label: Chrysalis CHR 1296, Chrysalis CHS 2481
Songwriter Warren Cann & Chris Cross & Billy Currie & Midge Ure
Produktion: Conny Plank & Ultravox
Genre: Newpop - Synthpop - Newromantic
Annotationen
«Es beginnt mit einem Trommelschlag, der wie ein menschliches Herz klingt, oder eher wie das Klappern von Fensterläden in einem leerstehenden Herrenhaus. Ein Synthesizer wimmert, während eine Stimme wie ein kalter Wind über die karge Kulisse weht. Sie schwelt noch eine Weile; dann, als Keyboards wie Sonnenstrahlen einfallen, bricht sie mit voller Wucht in einen Schrei aus, der an ein operatisches Melodrama grenzt, punktuell verziert von ein paar zarten Klaviernoten. Das Lied ist nichts weniger als selbstbewusste Erhabenheit und trauert auf düstere, bewegende Weise um einen tiefen Verlust.» (AJ Ramirez, übersetzt und leicht angepasst)
Der Song evoziert ein altes Wien, Zentraleuropa, Osteuropa. Wien als Gegenstück zu David Bowies Berlin. Synthpoppioniere waren besessen von der kalten, dekadenten teutonischen Welt und fantasierten sich selbst oder Liebesbeziehungen in sie hinein. Auf dieser Ebene funktioniert «Viennna». Man kriegt allerdings wie in einem Traum nur Andeutungen, die Stimmung überflutet alles. Keiner der Bandmitglieder kannten Wien aus eigener Anschauung. Dieses Wien war nichts als eine Fantasiewelt. Möglicherweise war diese Imagination gespeist vom Orson Welles Klassiker «Der dritte Mann». Die Musik borgte viel von Kraftwerk, aber verzichtete dabei auf die Synth-Arpeggios, durch welche die Kraftwerk-Musik stets nahe am Dancepop gebaut war. «Vienna» war kein Bisschen Dancepop, sondern funktionierte wie ein Gemälde oder eine alte Fotografie, vor der die Betrachter*innen erstaunt und verzaubert stehen bleiben, den Blick gefesselt auf die Statik, das Moment, das «punctum», von dem Roland Barthes sprach: «So ging ich die Photos meiner Mutter durch, einer Spur folgend, die in diesen Schrei mündete, mit dem jede Sprache endet: ‹Das ist es!› … ein jähes Erwachen, durch keinerlei ‹Ähnlichkeit› ausgelöst, das satori, wo Worte versagen, die seltene, vielleicht einzigartige Evidenz des ‹So, ja, so, und weiter nichts›.»
Querverweise
– ein Einfluss war The Electrician von den Walker Brothers
Personen und Querverweise
Ultravox
Warren Cann
Chris Cross
Billy Currie
Midge Ure
Conny Plank
Ultravox
Lyrics
Walked in the cold air Freezing breath on a window pane Lying and waiting A man in the dark in a picture frame So mystic and soulful A voice reaching out in a piercing cry It stays with you until The feeling has gone only you and I It means nothing to me This means nothing to me Oh, Vienna The music is weaving Haunting notes, pizzicato strings The rhythm is calling Alone in the night as the daylight brings A cool empty silence The warmth of your hand and a cold grey sky It fades to the distance The image has gone only you and I It means nothing to me This means nothing to me Oh, Vienna This means nothing to me This means nothing to me Oh, Vienna