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Judy Garland [D]: Over The Rainbow [F]

Assoziierte Acts: Victor Young And His Orchestra
Autor: Harold Arlen & E.Y. 'Yip' Harburg
Label und Katalognummer: Decca [US] 2672

Veröffentlicht: 1939 08 (Single)
Genretags: Traditionalpop - Vocalpop
Bemerkungen: Berühmt wurde «Over the Rainbow» durch den Film The Wizard of Oz (1938) und gilt bis heute als eines der bekanntesten Lieder des 20. Jahrhunderts. In ihm drückt sich die Hoffnung auf ein Ende der Weltwirtschaftskrise und das Gelingen des New Deal aus.
«Over The Rainbow» ist das sehnsuchtsvolle Lied eines Mädchens, das sich eine bessere Welt wünscht. Es wird zuweilen als Schlock bezeichnet, als Kitsch. Doch dieses Lied korrespondierte mit vielen armen und leidenden Menschen während der Weltwirtschaftskrise (der «Great Depression»). Menschen, die die schönen Seiten des Lebens nur aus ihren Träumen kannten.
Die meisten heute in der westlichen Welt lebenden Menschen haben eine solche Krise und die Armut die damit einhergeht, nie gekannt. Stellen Sie sich vor, Sie sind Teenager und es herrscht eine tiefe Wirtschaftskrise. An Tagen leiden Sie Hunger. Ihre Kleider sind geflickt, weil die Eltern kein Geld haben, um neu zu kaufen. Ihr Leben kennt keine Möglichkeiten und hat nur ein Ziel: den Hunger zu vergessen, durch den Winter zu kommen, zu überleben. Wenn man das Lied mit dieser Vorstellung hört, denkt man vielleicht nicht zuerst an «Schlock».
Im Film allerdings wird die Sehnsucht, die das Lied zum Ausdruck bringt, belehrt. Dorothy findet heraus, dass sie das Glück nicht am Ende des Regenbogens findet, nicht in einem Traumland, sondern zu Hause, da wo sie ist, bei den Menschen, die um sie herum leben.
Eine ganz andere Bedeutung nahm der Song in der LGBT-Familie an. Hier steht er für die Hoffnung auf ein Ende der Intoleranz und Repression.
«Over The Rainbow» wurde eines der bekanntesten Lieder des 20. Jahrhunderts und für Judy Garland ein «signature song».
Struktur
Strukturell liegt hier eine AABA-Form vor, eine der häufigsten Form des Traditionalpop-Genres bzw. dem Great American Songbook.
Rubato
Interessant ist, dass die verschiedenen A-Teile unterschiedlich lang sind. Das ist umso bemerkenswerter als sie ja alle 8 Takte lang sind. Der Grund dafür ist, dass «Over The Rainbow» das Tempo moduliert. Das Lied ist in der «Standardtime» geschrieben, d.h. in einem 4/4-Takt. Das heisst aber nur, dass ein Takt aus vier Viertelnoten oder zwei Halben usw. besteht. Wie lange sich ein Orchester oder eine Sängerin Zeit nehmen, um diese Noten zu spielen oder zu singen, ist eine andere Sache: «Over The Rainbow» ist in einem mittleren Tempo gehalten, italienisch «andante». Weil nun die Takte verschieden lang sind, schreibt man «rubato» oder «molto rubato» hinzu, d.h. beliebig im Tempo (siehe diese Noten).
Intertextualität und Intermedialität
«Over The Rainbow» wurde 1939 für den Metro-Goldwyn-Mayer-Film The Wizard of Oz komponiert. Der Film war die Adaptation des Kinderbuchs von Lyman Frank Baum: «The Wonderful Wizard of Oz». Die Filmmusik erschien auf Platte, kurz nach dem Filmstart.
Solche intermedialen Transformationen eines literaischen Stoffs kennen wir auch aus der Gegenwart gut: Zum Beispiel hat Disney «Frozen» (2013), das Kunstmärchen von Hans Christian Andersen verfilmt. Der Titelsong von Idina Menzel, Let it Go, kam ebenfalls in die Charts, wenn auch nicht in die höchsten Spitzenpositionen.
Mit jedem Medium erreicht ein Song ein noch grösseres Publikum und wird populärer. Am neueren Beispiel von «Frozen» sieht man, wie komplex diese mediale Verbreitung sein kann: Es gibt Adaptationen des Stoffs zum Beispiel als Musical, der Titelsong wird in verschiedene Sprachen interpretiert, schliesslich soll er ja Kinder und Jugendliche ansprechen, ein Publikum, das nicht in einer Fremdsprache angesprochen werden will.
Medien haben nicht nur das Potential, einen Song weltweit zu verbreiten, sondern sie prägen zuweilen seine Gestalt. «Over The Rainbow» ist anders im Film als auf Platte. Die Filmversion hat kein Intro und ist nur etwas mehr als 2 Minuten lang. Judy Garland singt die AABA-Sequenz und die Coda. Intro und Reprise werden weggelassen. Das hat mit dem Erzähltempo im Film zu tun.
Der Film hat kulturelle Relevanz bis in die neuere Zeit hinein. Elton John schrieb 1973 sein Lied Goodbye Yellow Brick Road und nannte seine Album danach. Als Margareth Thatcher starb, die britische Politikerin, die auch als «eiserne Lady» bekannt und verhasst war, haben ihre politischen Gegner das Lied aus dem «Wizard of Oz» angestimmt: «Ding-Dong! The Witch Is Dead». Der Song ging damals auf Platz 1 der britischen Charts (siehe: Huffingtonpost).

Marusha [D]: Somewhere Over The Rainbow [F]

Autor: Harold Arlen & Herbert Stothart
Label und Katalognummer: Low Spirit 859 887, Low Spirit 523 349
Produktion: Klaus Jankuhn & Marusha Gleiß
Veröffentlicht: 1994 01 10 (Single), 1994 06 06 (Album)
Genretags: Electronica - Techno - Happyhardcore

Eva Cassidy [D]: Over The Rainbow [F]

Autor: Harold Arlen & E.Y. 'Yip' Harburg
Label und Katalognummer: Blix Street HIT 16
Produktion: Chris Biondo
Veröffentlicht: 2001 (Single)
Genretags: Newpop - Vocalpop - Adult-Contemporary

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