Musikzimmer: Suchmodul / search module

Generation X Tag

Der Künstler ist ein reines Phantasieprodukt seiner Zuhörer. [...] Wir sind die ursprünglichen falschen Propheten. Wir sind die Götter. [...] Wir existieren nicht. Und ich spüre die selbe Leere wie alle anderen, wenn sie an dem Punkt angekommen sind. – David Bowie
Zur Generation X zählen die späteren Babyboomer, die in den mittleren 60er und 70er Jahren geborenen. Es war die Generation von Musikkonsumenten, die mit Punk, Postpunk, Newpop, Indiepop und Alternativerock gross geworden ist, medientechnisch mit MTV. Gegensätzliche Ausprägungen sind Popper und Slacker. Die Generation gilt als zynisch, ironisch, apathisch und unzufrieden. Sie wurden von den Boomern überschattet und tendentiell ignoriert. Es waren viele Scheidungskinder unter ihnen, weil die Scheidungsraten hoch waren wie nie zuvor. Viele Mütter arbeiteten und Tagesstrukturen waren noch nicht vorhanden, was machte, dass viele dieser Kinder unbeaufsichtigt und auf sich alleine gestellt aufwuchsen. Sie wurden schlecht integriert und zogen sich in persönliche Nischen zurück (Musik, Games, Drogen). Das junge Leben der Gen X wurde von der Crack- und der AIDS-Epidemie heimgesucht. Die Kriminalität war gross. Untersuchungen über die Gen X in den mittleren Lebensjahren zeigen sie als aktiv, glücklich und auf eine gute Work-Life-Balance eingestimmt. Viele Vertreter*innen aus deiser Alterskohorte legen sich als Entrepreneure ins Zeug.
Die Gen-X war die erste Alterskohorte, die mit Technologie ihr Leben finanzieren konnte – es gab viele beruflich Umsteiger, die Programmierer oder Informatiker wurden. In dieser Generation haben die Frauen die Männer an den Universitäten zahlenmässig überholt. Sie hat traditionelle Geschlechterrollen hinterfragt und die Diskussion um die Chancengerechtigkeit für Frauen am Arbeitsmarkt angestossen.
Da die Gen-X in Kleinfamilien aufwuchsen und diese Familien vielfach auseinandergefallen sind, sorgen viele Vertreter*innen sowohl für eigene Kinder als auch für ihre Elternteile.
Name, Bezeichnung
Der Begriff «Generation X» wurde verschiedentlich gebraucht: Der ungarische Fotograf Robert Capa veröffentlichte bereits in den frühen 50er Jahren einen Fotoband über junge Leute nach dem Krieg. Die erste Band von Billy Idol nannte sich Generation X. Namengebend für die Generationensoziologie war indes das Buch von Douglas Coupland von 1991: Generation X: Tales for an Accelerated Culture. Das «X» bedeutete im Wesentlichen «unbekannt». Vertreter/-innen der Generation X waren sich und anderen ein Rätsel. Die Entfremdung gepaart mit dem unbedingten Willen, nicht mitzumachen, aus der Gesellschafts-Mühle auszusteigen.
Ein vergleichbarer Begriff ist «Blank Generation» im Song von Richard Hell And The Voidoids (beachte auch deren Gruppenname!).
Wichtige Tracks für diese Generation
– Modern English: Melt with You, 1982
– Violent Femmes: Blister in the Sun, 1983
– Nirvana: Smells Like Teen Spirit, 1991
– Beck: Loser, 1993
Links
– MSN: Not too slack to act: 24 classic Generation X movies (22. August 2015)