Pink Floyd: More | Release-Factsheet

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Release «More» von Pink Floyd.

Fakten

Veröffentlichungsdaten: 1969 06 13 (UK), 1969 08 09 (US)
Label: EMI Columbia SCX 6346, Tower Records ST 5169
Produktion: Pink Floyd
Genre: Rock - Psychedelicrock - Psychedelicfolkrock

Annotationen

Drittes Album von Pink Floyd, der Soundtrack zum gleichnamigen Film von Barbet Schroeder. Dieser Film ist einer der ultimativen europäischen Hippie-Filme, auch wenn er in der Filmgeschichte nur eine untergeordnete Rolle spielt. Schroeder ist vor allem bekannt als Produzent von Filmen Éric Rohmers, als Assistent von Jean-Luc Godard und für seinen viel späteren Film «Single White Female». «More» ist ein für heutige Augen extrem langsam, aber auch genau erzählter Roadmovie und Aussteigerfilm. Ein deutscher Student reist per Autostopp nach Spanien, lernt einen Frau kennen, landet mit ihr auf Ibiza und sie verfallen einem Hippielifestyle mit zunehmend härteren Drogen. Der Filmtitel bringt die Logik der Sucht zum Ausdruck: Man braucht immer mehr davon.
Die Musik von Pink Floyd ist hervorragend. Aber am Album lässt sich kritisieren, dass es auseinanderfällt bzw. wenig kohärent sei, Stimmungsmusik für einen Film halt. Das ist nicht ganz falsch. Möglicherweise hätte eine andere Sequenzierung das Album besser gemacht. Offenbar präsentiert Seite A die eher folkigen Songs, wobei der Fuzz-getränkte The Nile Song nicht in die Sequenz hinein passt. Seite B enthält die psychedelische Soundscapes, für die Pink Floyd bekannt waren.
Im Katalog der Band wird das Album meist als ein Übergangswerk beschrieben, ein Dokument der langsamen Verwandlung der Syd Barrett Band zur Band der epischen Konzeptalben, die sich von Dark Side of the Moon an millionenfach verkauften. Diese teleologische Interpretation wertet die frühe Musik der Band mit Gitarrist David Gilmour als eine lange Übergangsphase ab, in der Floyd nach etwas suchten, das sie erst 1972 finden. Dave Swanson von Ultmate Classic Rock schreibt: «At this point, the group was still trying to find a new path following the departure of Syd Barrett. Pink Floyd's second album, A Saucerful of Secrets, had featured a hybrid five-man lineup that still included their erratic founding frontman. With Barrett officially gone, certain tracks on More made their path more clear.» Diese Leseweise unterschlägt, dass Pink Floyd bereits vor «Dark Side of the Moon» eine der führenden progressiven Bands in Europa und in den USA war. Pink Floyd suchen in den Jahren zwischen 1969 und 1972 nicht nach einem neuen Stil, sondern sind im Einklang mit der Musik der Zeit, die stilistisch sehr offen, nicht festgelegt war. Led Zeppelin, Deep Purple und die meisten anderen erfolgrecihen und weniger erfolgreichen Bands der Zeit spielten stilistisch ambivalente oder polyvalente Musik. Genau wie hier auf «More»auf: Wir hören Folk Rock, Psychedelic Rock und Hard Rock. Sowohl die Alben als auch einzelne Stücke zeigen diese Polyvalenz, die ein wesentlicher Trend der Zeit war.
Cover
Das Cover von «More» zeigt eine Windmühle auf Formentera. Das Foto wurde von Aubrey Powell aufgenommen und von Hipgnosis solarisiert.
Querverweise
zum Film

Personen und Querverweise


Pink Floyd
Pink Floyd

Trackliste

Seite A 1. Cirrus Minor (Roger Waters) - 5:05 2. The Nile Song (Roger Waters) - 3:43 3. Crying Song (Roger Waters) - 3:20 4. Up the Khyber (Dave Mason, Richard Wright) - 2:12 5. Green is the Colour (Roger Waters) - 2:58 6. Cymbaline (Roger Waters) - 4:50 7. Party Sequence - 1:12 *Seite B 1. Main Theme - 5:25 2. Ibiza Bar - 3:18 3. More Blues - 2:51 4. Quicksilver - 6:35 5. A Spanish Piece (David Gilmour) - 1:04 6. Dramatic Theme - 2:11 *Alle Tracks: David Gilmour, Dave Mason, Richard Wright und Roger Waters, ausser wo anders vermerkt.