Musikzimmer Blog Post: Astrid Sonne: Ephemeral Camera Feed

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Astrid Sonne: Ephemeral Camera Feed

Der Auftritt der dänischen Komponistin Astrid Sonne am Atonal Festival im Berliner Kraftwerk von 2018 wurde mit zwei Kameras aufgezeichnet, eine statisch, die andere mobil, wie mit den beiden Bildern auf dem Cover der EP gezeigt. Die Tonaufnahmen der Kameras hat Astrid Sonne für diese Veröffentlichung neu zusammengeschnitten. Man hört das Konzert nicht aus dem Ohr der Künstlerin, sondern erlebt es aus der Perspektive des Publikums.
Ein Live-Release wie dieser inszeniert sowohl die Musik der Künstlerin als auch den Raum, in dem sie stattfindet. Die Musik besteht aus überwiegend warmen Klängen aus dem Spektrum von analog und digital, akordeonhafte Sounds, Kirchenorgel-Akkorde und synthetische Standardklänge, manchmal reibend, manchmal Akzente setzend, stets «moody». Viele Arpeggios. Alle diese Klänge füllen den Raum und der Raum wird von den Kameramikrofonen eingefangen. Das ist etwas, was man nicht erhält, wenn ein Konzertmitschnitt am Mixerausgang abgegriffen wird. Man erlebt die Physikalität des Kraftwerks, man hört die Luftpartikel tanzen, die Arpeggios werden ausgesandt, stehen eine Zeit lang zwischen den nebelverhangenen Säulen des Konzertspaces, wo sie – zusammen mit dem beiläufigen Gerede der Besucher*innen – wie jeder Schall im Nichts verhallen.

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